Aufbau und Inhalt

NEPS-Studie „Bildung von Anfang an“

Die NEPS-Studie „Bildung von Anfang an“ startete 2012 mit etwa sieben Monate alten Säuglingen und begleitet seitdem ihre Entwicklung in den folgenden Jahren. Da Kinder in diesem jungen Alter selbst noch nicht befragt werden konnten, haben wir eine Reihe von kleinen Spielen, Rätseln oder – in den späteren Erhebungen – Aufgaben angeboten, bei denen die Kinder uns über ihr Verhalten beim Spiel oder der Bearbeitung der Aufgaben viel über sich selbst verraten. Heute sind die Kinder in einem Alter, in dem wir ihnen auch selbst ein paar Fragen über sich stellen können. Zusätzlich führen wir mit ihren Eltern jährlich ein Interview.

Beginn der Studie und Kontaktierung

Die potentiellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NEPS-Studie „Bildung von Anfang an“ wurden zufällig über die Einwohnermeldeamtsregister ausgewählter Städte und Gemeinden ermittelt und in einem Anschreiben über die Studie informiert. Diese Familien wurden zu Hause aufgesucht und dabei ihre Teilnahmebereitschaft erfragt. Bei den etwa 3.500 teilnahmebereiten Familien wurden dann die Interviews und Spiele durchgeführt. Aufgrund der angegebenen Daten können diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die nachfolgenden Erhebungszeitpunkte der Studie kontaktiert werden.

Wie schon in den vorherigen Jahren werden die Familien durch eine Interviewerin oder einen Interviewer telefonisch kontaktiert. Dabei kann der Termin für das Elterninterview nach ihren individuellen Bedürfnissen vereinbart werden. Das Interview wird vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft aus Bonn durchgeführt. Die Interviewerinnen und Interviewer sind speziell geschult und im Umgang mit Kindern erfahren.

Interview mit einem Elternteil

Ein Schwerpunkt unserer Befragung sind die Lernumwelten der Kinder. Da die Familie der Mittelpunkt kindlicher Entwicklung ist und die Eltern meistens auch im Schulalter noch die engsten Bezugspersonen sind, ist einer der wichtigsten Bestandteile unserer Studie die Befragung der Eltern. Dieses Interview wird wie bereits in den vorherigen Jahren telefonisch durchgeführt und dauert ca. 40 Minuten. Zusätzlich wurde 2022 zum ersten Mal auch die Partnerin bzw. der Partner des befragten Elternteils online befragt. 

Was mit den Angaben aus den Befragungen passiert, erfahren Sie bei „Durchführung und Datenschutz“.

Was wird gefragt?

Wir interessieren uns für die Aktivitäten, die beide Elternteile mit dem Kind unternehmen und wie das Kind sich in verschiedenen Alltagssituationen verhält. Außerdem werden Fragen zur Familiensituation gestellt, zum Beispiel dazu, ob das Kind Geschwister hat.

Da die Kinder inzwischen in der Grundschule bzw. auf weiterführenden Schulen sind, fragen wir die Eltern auch nach Informationen zur Schule und ihrer Einschätzung zum Schulalltag des Kindes. Wir interessieren uns auch dafür, wie die Eltern den Kontakt zu den Lehrkräften des Kindes einschätzen und ob das Kind zum Beispiel eine Ganztagsschule oder einen Hort besucht.


Aufgaben für das Kind

Den teilnehmenden Kindern werden kurze Aufgaben gestellt. Die Bearbeitung dieser Aufgaben findet im Haushalt der Eltern statt.
Je nach Kindesalter und Erhebungszeitpunkt werden ein bis vier Aufgabenblöcke durchgeführt. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und die Eltern sind dabei anwesend. Die Bearbeitung der Aufgabenblöcke dauert zusammen insgesamt 30 bis 40 Minuten. Bei unseren bisherigen Besuchen hatten die Kinder und ihre Eltern viel Spaß daran. Der nächste Besuch in Haushalt der Eltern, bei dem den teilnehmenden Kindern auch wieder kurze Aufgaben gestellt werden, ist für 2025 geplant. Bis dahin werden nur die Befragungen der Eltern und der Kinder über Telefon oder Internet durchgeführt.

Fragen für das Kind

Um etwas aus der Sicht der Kinder zu erfahren, stellen wir den teilnehmenden Kindern seit der 3. Klasse auch ein paar Fragen zu sich selbst. Dabei geht es um Themen wie Gesundheit, Schule, Freundschaft und digitale Medien. Die zusätzliche Befragung der Kinder findet ab diesem Jahr über einen Online-Fragebogen statt, den die Kinder nach dem Elterninterview ausfüllen können. Die Bearbeitungszeit der Fragen beträgt in etwa 10 Minuten.  

Fragebogen für Betreuungspersonen

Zudem befragten wir auch die Betreuungspersonen der Kinder, als diese noch nicht eingeschult waren und in einer Kindertageseinrichtung betreut wurden. Sowohl die Erzieherinnen und Erzieher als auch die Einrichtungsleitung erhielten einen Fragebogen. Darin ging es unter anderem um die Aktivitäten während der Betreuung oder auch die Qualifikationen der Betreuungspersonen. Mit Hilfe dieser Informationen können die Einflüsse der außerfamiliären Betreuung und deren Auswirkungen auf das Lernen der Kinder sehr umfassend berücksichtigt werden.

 

Alle Befragungen bzw. Aufgaben für die Kinder in den Vorjahren wurden regelmäßig durchgeführt, sodass Veränderungen möglichst genau festgestellt und Entwicklungsverläufe nachgezeichnet werden können.