Aufbau und Inhalt

NEPS-Studie „Schule, Ausbildung und Beruf“

ErhebungsdesignMit der NEPS-Studie betritt die Bildungsforschung in Deutschland Neuland und ist auch international einzigartig. Bisher haben viele Bildungsstudien, darunter auch so prominente wie PISA, Momentaufnahmen des Bildungswesens geliefert. Welche persönlichen Erfahrungen einzelne Personen nach der Schule machen und wie ihre weitere Bildungsbiografie verläuft, kann man auf diese Weise allerdings nicht erfassen. Die NEPS-Studie ermöglicht es zum ersten Mal, Bildung über die ganze Lebensspanne hinweg zu betrachten. Zu diesem Zweck werden dieselben Personen mehrmals an verschiedenen Stationen ihres Bildungsweges befragt (Wiederholungsbefragung),  so dass sich die einzelnen Momentaufnahmen schließlich zu einer Bilderfolge zusammenfügen und man Veränderungen über die Zeit beobachten kann. Damit wird es auch möglich, bestimmte Ereignisse – wie beispielsweise den Wechsel einer Ausbildungsstelle oder den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben – genauer zu analysieren oder zu untersuchen, welche Wirkungen und Konsequenzen mit ihnen verbunden sind.
 

Vorgehensweise und InhalteDie NEPS-Studie „Schule, Ausbildung und Beruf“ zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass wir dieselben Personen mehrmals befragen, sondern auch dadurch, dass unterschiedliche Befragungsmethoden zum Einsatz kommen.Zu Beginn befragten wir an zufällig ausgewählten Schulen etwa 22.500 Schülerinnen und Schüler der fünften und neunten Klassen. In allen Befragungen, die jährlich an Schulen stattfinden, füllen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Papierfragebögen aus.Für all jene Schülerinnen und Schüler, die die Schule verlassen, um eine Berufsausbildung zu beginnen oder um ein Studium aufzunehmen, werden die Befragungen in regelmäßigen Abständen telefonisch und online durchgeführt. Wir interessieren uns besonders für die Erfahrungen der Jugendlichen bei der Ausbildungs- oder der Studienplatzsuche: Welche Faktoren spielen eine Rolle bei ihrer Entscheidung für einen bestimmten Ausbildungsberuf oder einen bestimmten Studiengang? Wer unterstützt sie bei der Suche nach einem geeigneten Platz? Außerdem möchten wir von den Jugendlichen wissen, wie zufrieden sie mit ihrer berufsvorbereitenden Maßnahme, ihrer Berufsausbildung oder ihrem Studium sind. Steht der Eintritt in den Arbeitsmarkt an, interessieren uns auch hier die persönlichen Erfahrungen der Befragten: Wie erleben sie den Übergang in den Arbeitsmarkt? Wer unterstützt sie dabei? Wie erleben sie die ersten Jahre des Erwerbslebens? Wie entwickelt sich ihr beruflicher Werdegang über die Jahre hinweg weiter? Schließlich gibt es noch Fragen zum Lebensalltag der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu ihrer Freizeit, dazu, ob sie eine Partnerin oder einen Partner haben, ob sie noch bei den Eltern wohnen und zu vielen weiteren interessanten Themen.Im Laufe der Zeit erwerben Menschen unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ihnen dabei helfen, sich in den verschiedensten Bereichen des alltäglichen Lebens zurechtzufinden und auch außergewöhnliche Situationen zu meistern. Um diese Kompetenzen über einen längeren Zeitraum beobachten zu können, werden in regelmäßigen Abständen ergänzend zu den Befragungen spezielle Erhebungen durchgeführt, in denen wir die Befragten bitten, Aufgabenhefte aus den Bereichen Lesen, Rechnen, Computerwissen und Naturwissenschaften zu bearbeiten.

Erst all diese Informationen zusammen ergeben ein vollständiges Bild, das es ermöglicht, Bildungsverläufe und Kompetenzentwicklung zu verstehen.