Befragungen in der Schule

im Rahmen der NEPS-Studie „Schule, Ausbildung und Beruf“

 

Ein erfolgreicher Bildungsweg steht in einem engen Zusammenhang mit den Kompetenzen, das heißt den Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten, die Schülerinnen und Schüler mitbringen beziehungsweise während ihrer Schulzeit erwerben. Die Lernentwicklung wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Daher kombiniert die NEPS-Studie „Schule, Ausbildung und Beruf“ die Messung von Kompetenzen und die Befragung der Schülerinnen und Schüler.

Die Studie startete in der 5. und 9. Klassenstufe. Seitdem wird sie jährlich durchgeführt. An der ersten Erhebung haben in den beiden Klassenstufen über 22.500 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Um möglichst viele Wege in die Berufs- und Ausbildungswelt nachzeichnen zu können, wurden im Jahr 2012 zusätzlich über 2.000 Schülerinnen und Schüler in der 7. Klassenstufe in die NEPS-Studie eingebunden. In den Schulbefragungen der NEPS-Studie „Schule, Ausbildung und Beruf“ betrachteten wir die Schulzeit von der 5. bis zur 12. bzw. 13. Jahrgangsstufe.

Mit unseren Erhebungen in den Schulen gingen wir unter anderem folgenden Fragen nach:

Welche Faktoren beeinflussen den Kompetenzerwerb?

Wie entwickeln sich die Kompetenzen im Laufe der Schulzeit in Abhängigkeit von der besuchten Schulform?

Inwieweit kommt es zu Schulformenwechseln und wodurch werden diese beeinflusst?

Wie gut gelingt die Vorbereitung auf das Studium im Rahmen der gymnasialen Oberstufe?



Die Befragung der Schülerinnen und Schüler

In den Klassenstufen 5 bis 12 bzw. 13 bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler Aufgaben aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Computerwissen, Strategiewissen, Lesen, Rechtschreibung und Englisch sowie wissenschaftliches Denken. Fast alle Kompetenzbereiche wurden in mehreren Klassenstufen erhoben, um Entwicklungsverläufe untersuchen zu können. In den Fragebögen wurde beispielsweise nach dem familiären Hintergrund, nach den Interessen sowie nach den Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler über ihre schulische und berufliche Zukunft gefragt. Daneben waren wir an der Meinung der Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen weiteren Themen interessiert.

Für die Durchführung kamen geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IEA Hamburg an einem Vormittag in die Schulen. Die Schülerinnen und Schüler, die die Schule gewechselt hatten, erhielten bis zur 10. Klasse Fragebögen per Post. Ab der 11. Klasse wurden sie telefonisch kontaktiert und zu einer Online-Befragung eingeladen. Gelegentlich wurden sie aber auch zu Hause besucht und gebeten, Aufgaben am Laptop zu bearbeiten. Diese beinhalteten zumeist Kenntnisse in Mathematik, Lesen oder zum Umgang mit Computern.

 
Die Befragung der Eltern

Das Elternhaus ist von großer Bedeutung für den schulischen Weg der Schülerinnen und Schüler. Manche Informationen zu ihrer Familie können die Schülerinnen und Schüler aber nicht selbst geben. Weiterhin ist uns die persönliche Einschätzung der Eltern besonders wichtig. Daher befragten wir in den Klassenstufen 5 bis 12 bzw. 13 auch ein Elternteil telefonisch. Die Eltern wurden unter anderem gebeten, Angaben zur Schulsituation sowie zum häuslichen und familiären Umfeld zu machen. Wir stellten zum Beispiel Fragen über die Herkunft der Eltern und deren Berufstätigkeit. Außerdem interessierten uns beispielsweise die Vorstellungen der Eltern über die schulische und berufliche Zukunft ihres Kindes und die Unterstützungsmöglichkeiten bei der Berufswahl. Dazu wurden die Eltern von geschulten Interviewerinnen und Interviewern des Bonner Instituts infas zu Hause angerufen.

 
Die Befragung der Lehrkräfte und Schulleitungen

Um die Lernumwelt der Schülerinnen und Schüler zu erfassen, wurden die Lehrkräfte und Schulleitungen gebeten, Fragebögen auszufüllen. Wir stellten darin Fragen, die für die Lernbedingungen an der Schule aufschlussreich sind. Diese Informationen sind grundlegend, um die Kompetenzentwicklungen und Bildungsverläufe der Schülerinnen und Schüler erklären zu können. Alle Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern, welche die 5. bis 10. Klassenstufe besuchten, wurden gebeten, Angaben zum Unterricht, zu ihren pädagogischen Konzepten sowie zu ihrer Aus- und Fortbildung zu machen.

Daneben wurden die Klassenlehrkräfte unter anderem nach der Klassengröße und -zusammensetzung gefragt. Die Fachlehrkräfte in Deutsch und Mathematik wurden außerdem um Angaben zu ihrem Fachunterricht gebeten. Die Schulleitungen wurden in allen Erhebungen befragt. Sie wurden in erster Linie gebeten, Angaben zur strukturellen Komposition der Schule zu machen. Dabei wurden sie beispielsweise zur Zusammensetzung der Schülerschaft und des Kollegiums sowie zu Fördermaßnahmen und Qualitätssicherung an der Schule befragt. Die Befragungen der Lehrkräfte und Schulleitungen wurden von der IEA Hamburg durchgeführt.